Redaktion | 21.02.2020 | Lesedauer 4 min

Es ist das Ziel jeder akademischen Arbeit und jeder empirischen Studie, das Wissen zu einem bestimmten Untersuchungsgegenstand zu erweitern. Um möglichst viele andere Forschende aus demselben Fachbereich auf die neuen Erkenntnisse aufmerksam zu machen, gilt es, die eigene wissenschaftliche Arbeit als wissenschaftliche Artikel zu veröffentlichen.

Bei der Veröffentlichung einer Arbeit handelt es sich um einen oft langwierigen Prozess, der ein Peer-Review durch einen Fachkollegen bzw. eine -kollegin vorsieht. Dieser Ratgeberbeitrag erklärt den Ablauf einer Veröffentlichung in einem akademischen Journal.

Dissertationen publizieren

Um den Doktortitel nach erfolgreich abgeschlossener Dissertation auch führen zu dürfen, muss häufig eine Publikation nachgewiesen werden.

Es existieren diverse Verlage, die sich speziell auf diesen Bereich spezialisiert haben und die Publikation übernehmen. Natürlich gibt es auch wissenschaftliche Verlage, in deren Programm die entsprechende Arbeit passen kann. Hierbei ist jedoch zu bedenken, dass die Konkurrenz relativ gross ist: Wer zuvor noch nichts Entsprechendes publiziert hat, also ein Unbekannter auf dem Markt wissenschaftlicher Literatur ist, wird Schwierigkeiten haben, einen reichweitenstarken Verleger zu finden – es sei denn, das Thema ist besonders interessant und verkaufsträchtig.

Neben den klassischen Dissertationsverlagen offeriert die Verlagsbranche natürlich auch noch andere Angebote von Dienstleistern wie etwa Books on Demand (BOD). Hier zu publizieren mag ggf. preisgünstiger sein, allerdings handelt es sich nicht um ein rein akademisches Sortiment, sondern – thematisch gesehen – um einen Gemischtwarenladen. Hinsichtlich der Reputation ist ein akademischer Verlag bzw. ein wissenschaftliches Journal mit Peer-Review stets vorzuziehen.

Hinsichtlich der Reputation ist ein akademischer Verlag bzw. ein wissenschaftliches Journal mit Peer-Review stets vorzuziehen.

Wissenschaftliche Arbeit veröffentlichen – im High-Impact-Fachjournal

Die Chance auf eine grössere Publikation steigt, wie gesagt, wenn man sich schon einen Namen in seinem Fach gemacht hat. Es ist zwar möglich, aber nicht leicht, auch kürzere Arbeiten zu publizieren. Hierfür bieten sich Sammelbände zu einem Thema an oder Beiträge für akademische Journale und Zeitschriften. Wo immer sich die Möglichkeit ergibt, etwa im Kontext eines Forschungsvorhabens, allein oder mit anderen zu veröffentlichen, sollte man diese wahrnehmen.

Hinweis

Die Publikation von Forschungsergebnissen ist auch im Rahmen einer kumulativen Dissertation empfehlenswert. Lassen Sie sich ggf. auch beim Schreiben einer Doktorarbeit unterstützen.

> Akademische Ghostwriter

Für Doktorandinnen und Doktoranden, die gerne und gut schreiben, besteht beispielswiese die Möglichkeit, kleine Beiträge für Fachzeitschriften zu verfassen. Viele Fachzeitschriften veröffentlichen z. B. regelmässig Rezensionen über neue wissenschaftliche Titel. Promovenden aus dem jeweiligen Fachgebiet sind hier gern gesehene Autorinnen und Autoren bzw. Rezensenten. Üblicherweise kann durch Anschreiben der jeweiligen Redaktion in Erfahrungen gebracht werden, ob derzeit ein Bedarf an Rezensenten besteht. Die Erstellung von Rezensionen erfolgt meist ohne Honorar – wichtig ist an dieser Stelle jedoch, den sprichwörtlichen „Fuss in die Tür“ zu bekommen. Hat man einmal einen Kontakt hergestellt und mit den eigenen Rezensionen überzeugt, kann man die eigenen Forschungsergebnisse anbieten.

Letzten Endes ist dies auch nur eine Form von Öffentlichkeitsarbeit für die eigene Person – und Öffentlichkeitsarbeit funktioniert immer nach dem Lawinenprinzip. Man bringt zunächst einen Schneeball ins Rollen, nutzt jede sich daraus ergebende neue Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen, und baut so mit der Zeit eine Reputation auf, die einschlägig genug ist, um als „Lawine“ auch für den ganz grossen Effekt zu sorgen.

Die Voraussetzungen dafür sind nicht nur Fachwissen, literarisches Talent und Kommunikationsgeschick, sondern auch Geduld, Zielorientierung und strategisches Denken.

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Strategische Vorüberlegungen

Ein wichtiger strategischer Gedanke für alle, die ihre Forschungsergebnisse in einem renommierten Journal sehen wollen, ist die Auswahl der richtigen Fachzeitschrift. Ein Kriterium wurde hier bereits genannt: die Affinität der Redaktion zum jeweils eigenen Studienfach und/oder zu bestimmten Themen innerhalb dieses Fachs.

Ebenso bedeutsam ist – zumindest für einige wissenschaftliche Disziplinen – das Ranking des jeweiligen Titels oder auch des Wissenschaftsportals (denn die gleichen Bedingungen finden sich auch bei Publikationsorganen im Internet).

Je mehr die Beiträge einer Zeitschrift oder eines Portals von anderen Fachorganen zitiert werden, desto höher wird diese Zeitschrift oder dieses Portal im internationalen Ranking eingestuft. Diese Beurteilung nennt man Impact Factor. Daraus erklärt sich bereits die Einschränkung „für manche wissenschaftliche Disziplinen“, denn je spezieller ein Fach, desto kleiner die Zielgruppe – je kleiner die Zielgruppe, desto geringer die Fachpresse und damit auch die Zahl der Verweise.

Eines sollte allerdings allen klar sein, die Publikationen in Organen mit hohem Ranking anstreben: Hier wird im Peer-Review-Verfahren über die Veröffentlichung von Texten entschieden. D. h. es wird jeder eingereichte Artikel von mehreren Fachpersonen gelesen und bewertet und nur wer wirklich überzeugt, hat eine Chance.

Formalien nicht unterschätzen

Bei einer erfolgreichen Journal-Einreichung geht es nicht allein um die Inhalte, sondern auch um die Form. Die Angebote von Autorinnen und Autoren sind so zahlreich, dass – ungeachtet des Themas – Arbeiten sofort aussortiert werden, die formale Schwächen enthalten. Warum sollten die Verlage Zeit und Geld in redaktionelle Bearbeitung investieren, wenn ihnen bereits komplett lektorierte, fehlerfreie Arbeiten angeboten werden? Das bedeutet unter anderem bei internationalen Titeln: Hier wird Englisch auf dem Niveau akademisch gebildeter Muttersprachler verlangt. Hat man das nicht zu bieten oder ist sich seiner Sache nicht sicher, hilft das Lektorat durch ACAD WRITE.

 

Wer es sich vornimmt, die eigene Forschung bei einem renommierten Journal einzureichen, sollte sich zuerst unbedingt auf der Website über alle formalen Vorgaben informieren. Besonders wichtig sind der Inhalt und Umfang des Abstracts sowie das geforderte Zitiersystem und die visuelle Datenaufbereitung.

Eigenpublikationen und Conference Papers

Gerade für akademische Newcomer sind Fachkonferenzen ein hervorragender Weg, um die eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen. Solche Konferenzen starten meist einen „Call for Papers“, bei dem auch Projekte eingereicht werden können, die noch in Arbeit sind. Erst werden nur die wichtigsten Parameter vorgestellt – wird das Projekt akzeptiert, darf man es auf der jeweiligen Konferenz vorstellen. Zusätzlich wird es, in kondensierter Form, in einer Sammlung der Conference Papers veröffentlicht.

Manche Institute an Universitäten bieten auch in einem bestimmten Umfang Gelegenheit, Arbeiten als PDF-Dateien zum Download über ihre Websites zu publizieren, speziell im Kontext bestimmter Forschungsprojekte. Auch das ist eine Gelegenheit, die man nutzen sollte, wenn sie sich bietet. Zwar verdient man kein Geld daran, es ist jedoch ein sinnvoller und guter Beitrag zum Aufbau der persönlichen Reputation als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler.

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