Die gängige akademische Laufbahn sieht vor, dass man in Anschluss an den eigenen Forschungsschwerpunkt der Masterarbeit eine passende Betreuung findet und eine Stelle an der Uni als wissenschaftliche Assistenz antritt. Dann kann unter fachgerechter Anleitung das eigene Promotionsvorhaben verwirklicht werden (interne Promotion). Wer jedoch schon im Berufsleben steht, muss erst einmal wieder eine Uni finden, um den Traum der Promotion ein Stück weit mehr Richtung Realität zu rücken.
Die Akkreditierung
Akkreditierung: Keine Promotion ohne Uni
Berufstätigen in Vollzeit oder Teilzeit fehlt oft der Anschluss an die akademische Welt, der in den Jahren seit dem eigenen Abschluss verlorengegangen ist. Höhere Bildung ist aber mit Gehaltsboni, Schutz vor Arbeitslosigkeit und privilegierten Stellen assoziiert, weswegen viele beruflich Erfolgreiche nicht auf den Doktortitel verzichten wollen. Da aber das berufliche Engagement eine feste Anbindung an die Uni gar nicht erlaubt, fällt die Wahl konsequenterweise auf eine externe Promotion.
Typischerweise wird den Promovierenden-in-spe dazu geraten, zuerst den Kontakt zu einer geeigneten Betreuung aufzubauen. Wer aber nicht mehr im akademischen Betrieb involviert ist und einigen Limitationen in Bezug auf Präsenz, Zeit und Energie unterliegt, ist im Ungewissen, ob eine Promotion unter diesen Umständen überhaupt möglich ist.
Hier stellt sich die kritische Frage: Wie findet man für die geplante Doktorarbeit eine Uni? Welche Institutionen schaffen Platz für eine berufsbegleitende Promotion und was ist neben der Anfertigung der Dissertation noch zu beachten?
Hinweis
Das Akkreditierungskürzel, das auf die entsprechende Berechtigung hinweist, heisst H+. Reicht man an einer solchen Uni die Dissertation ein und wird promoviert, darf man den Dr.-Titel in Deutschland führen. Nachprüfen lässt sich die Akkreditierung in der Anabin-Datenbank.
Grundsätzlich gilt: Promovieren dürfen lediglich die für die Promotion akkreditierten Hochschulen, also staatliche oder auch private Universitäten. Im Rahmen der Bologna-Hochschulreform wurde versucht, die Akkreditierungsstandards für deutsche, europäische und internationale Hochschulen zu vereinheitlichen. Eine Uni für die Doktorarbeit zu finden ist also prinzipiell auch im Ausland gut möglich.
Neben den Unis gibt es auch Bildungsinstitute, Weiterbildungsangebote und sogar wirtschaftliche Förderprogramme, die zum Doktortitel führen. Allerdings arbeiten diese stets in Kooperation mit einer akkreditierten Uni zusammen.