Der Begriff der Fallstudie beschreibt zunächst einmal eine empirische Forschungsmethode. Die Fallstudie unterscheidet sich dabei durch zwei zentrale Merkmale von anderen empirischen Forschungsmethoden: Erstens wird mit der Fallstudienmethode ein aktuell relevanter bzw. zeitgenössischer Sachverhalt untersucht. Damit lässt sich die Fallstudie von Methoden abgrenzen, die sich mit in der Vergangenheit liegenden Fällen auseinandersetzen. Zweitens kann es als charakteristisches Merkmal einer Fallstudie verstanden werden, dass die Grenze zwischen dem beobachtbaren Sachverhalt und dem Kontext nicht trennscharf gezogen werden kann. Aus diesen beiden hauptsächlichen Alleinstellungsmerkmalen resultiert eine Reihe von Eigenschaften der Fallstudienmethode, bspw. die Nutzung unterschiedlicher Datenquellen oder die Notwendigkeit einer empirischen Vorarbeit.
Aufgrund der Unterschiedlichkeit der von Forschenden zu untersuchenden Phänomene kann es darüber hinaus kein standardisiertes Layout für eine Fallstudie geben. Wir zeigen Ihnen im Folgenden einen Prozess auf, der Sie bei der Anlage und Umsetzung der Fallstudienmethodik unterstützt.